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Dürremonmitor: Was macht der Weinbau?

Die zunehmenden Dürresommer stellen Landwirte und Landwirtinnen vor große Herausforderungen. Egal, ob es um Viehzucht, Obstanbau, Weizen oder Weinbau geht: Wird das Wasser knapp, ist die Ernte in Gefahr. Wir haben zum Thema Weinbau recherchiert – am Beispiel Franken.

Das vergangene Weinjahr war in der Region noch trockener als das bereits bekannte Dürrejahr 2018. Die Winzer in Unterfranken sehen sich gezwungen, verstärkt auf künstliche Bewässerung zurückzugreifen, da der Anbau ohne diese Maßnahme mit erheblichen Ertragseinbußen einhergeht.

Dies wurde sogar im Zuge eines Forschungsversuches genau belegt: Die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim hat in einem Versuchsweinberg bei Himmelstadt festgestellt, dass der Ertrag ohne Bewässerung um bis zu 50 Prozent niedriger liegt. Dies verdeutlicht das, was Weinbauern wissen – die Abhängigkeit vom Wasserangebot für eine erfolgreiche Weinproduktion. Die klimatischen Veränderungen und zunehmend trockenen Sommer führen dazu, dass einige Flächen in Franken, die nicht bewässert werden können, möglicherweise aufgegeben werden müssen.

Weinbau: Die besten Bewässerungsmethoden

Die effektivste Methode der Bewässerung im Weinbau ist derzeit die so genannte Tröpfchenbewässerung. Dabei werden Schläuche im Weinberg verlegt, die das Wasser direkt an die Wurzeln der Reben abgeben. Idealerweise wird das Wasser im Herbst und Winter in großen Speicherseen gesammelt, um im Sommer verwendet zu werden. Wo keinen Seen vorhanden sind, bieten Wassersilos die perfekte Alternative. Diese Wasserbecken können mehrere 100.000 Liter Wasser speichern, und zwar dann, wenn es zur Verfügung steht. Anstatt also in ohnehin schon trockenen Sommern das Wasser aus Flüssen und Seen zu pumpen, wird es in den feuchteren Jahreszeiten gesammelt.

Mit einem Wassersilo kann Regenwasser einfach und kostengünstig gespeichert werden.

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Verschiedene Abdeckungen schützen das Wasser im Silo vor Verunreinigungen und Frost.

Eine weitere wichtige Maßnahme, um den Wasserhaushalt im Weinberg zu regulieren, ist die Begrünung der Weinberge. Durch eine geeignete Vegetationsdecke wird verhindert, dass bei Regen das Wasser oberflächlich abläuft. Stattdessen kann es im Boden versickern und wird bestens gespeichert. Die Begrünung bietet somit nicht nur Erosionsschutz, sondern auch die besten Möglichkeiten für den Boden, das Regenwasser zu speichern. Zusätzlich werden heutzutage mehr Blätter an den Weinstöcken belassen, um die Trauben vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

Obwohl es theoretisch möglich ist, ganz auf künstliche Bewässerung zu verzichten, würde dies den Weinbau betriebswirtschaftlich weniger rentabel machen. Die regelmäßige Bewässerung wirkt sich positiv auf die Erträge aus und verhindert Trockenstress. Langfristig könnte es allerdings darauf hinauslaufen, dass Winzer vermehrt auf klimaresistentere Rebsorten wie Chardonnay und Silvaner setzen, anstatt auf traditionelle Sorten. Damit würde sich die Weinlandschaft nach und nach empfindlich verändern.